Rauhreif, Wildwasser, AMYNA…
Rauhreif e.V. in Ansbach wurde 1993 gegründet und unterhält seit 1996 eine Beratungsstelle in Ansbach, an die sich Betroffene, Angehörige und Ratsuchende aus Stadt und Landkreis Ansbach wenden können. Zum Angebot des Vereins gehören neben der Beratung seit 2017 auch Präventionsangebote. Für Schulen, die sich ein Schutzkonzept erarbeiten, werden Fortbildungsmodule und Workshops für Schüler*innen und Eltern angeboten.
Im Konzept, das die Evangelische Schulstiftung mit AMYNA e.V. entwickelt hat, gehört für jede Evangelische Schule, die ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt erarbeitet, der Kontakt und die Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Fachberatungsstelle als wichtiger Baustein dazu.
Rauhreif e.V. ist für viele unserer Schulen in Mittelfranken diese spezialisierte Fachberatungsstelle. Das ist auch ein Hinweis darauf, dass längst nicht in allen Regionen dieses wichtige Angebot vorhanden ist!
Gemeinsam werden Fortbildungen geplant, die Fachberatungsstelle steht Betroffenen, Schüler*innen und Studierenden, Eltern und Pädagog*innen als externe Ansprechpartnerin bei Beratungsbedarf zur Verfügung. Fachkräfte, die Unterstützung bei einer Vermutungsabklärung brauchen, können sich an Fachberatungsstellen wenden und so zu mehr Handlungssicherheit gelangen.
Evangelische Schulen in Nürnberg, in Oberfranken oder Oberbayern arbeiten mit anderen Fachberatungsstellen zusammen: Wildwasser und Schlupfwinkel, Schutzhöhle in Hof, ProFamilia, der Kinderschutzbund, …. Das Hilfe-Portal Missbrauch eröffnet die Möglichkeit, Angebote spezialisierter Fachberatungsstellen in Ihrer Nähe zu finden.
Am Beispiel von Rauhreif e.V. wird aber auch deutlich: Es gibt einen beständig zunehmenden Bedarf nach Beratung und Präventionsangeboten und hoher Fachlichkeit. Die finanzielle und personelle Ausstattung der Vereine, die mit ihrem Personal – auch vielen ehrenamtlich Engagierten – diese unverzichtbare Arbeit leisten, hält nur schwer mit dem Bedarf mit. Dabei braucht es nicht nur gesicherte finanzielle Mittel, um die Löhne zu zahlen, sondern die Möglichkeit für Supervision und Fortbildungen für die Mitarbeiter*innen, damit diese gesund bleiben. Die Finanzierung der Beratungsstellen ist leider in vielen Fällen nicht dauerhaft abgesichert. Es braucht immer wieder massive Anstrengungen, um die Arbeit für das kommende Jahr sicher zu stellen. Hier ist die Politik für tragfähige Lösungen gefragt!
Bis solche Lösungen gelungen sind, können und müssen wir aber auch als Einzelne etwas tun: Seit Ende des vergangenen Jahres bin ich neues Mitglied bei Rauhreif e.V. und unterstütze diese wichtige Arbeit auch mit meiner Spende.
Welche Erfahrungen und Ideen haben Sie dazu? Schreiben Sie gerne dazu in die Kommentare!
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